Solito: Eine wahre Geschichte

Veröffentlicht am 26. Mai 2025 um 14:12

von Javier  Zamora

Mein Leseeindruck:

Javier Zamora hat in diesem Buch seine alptraumhafte Reise von der salvadorianischen Kleinstadt La Herradura in die USA aufgeschrieben.

Der 22-Jährige Javier hat niedergeschrieben, was er als Neunjähriger auf seiner illegalen Einreise von El Salvador nach "La USA" erlebt hat.

Als Kind lebt er bei seinem Großeltern in El Salvador. Sein Vater ist als illegaler Einwanderer in die USA gegangen als Javier ein Jahr alt war. Seine Mutter folgte dem Vater vier Jahre später in die USA.

Zu Beginn des Buches wird Javiers Familienleben in El Salvador bei seinen Großeltern beschrieben. Er vermisst seine Eltern. Sein größter Wunsch ist es, zu seinen Eltern nach Kalifornien zu ziehen. Alle legalen Möglichkeiten bleiben dem Neunjährigen verwehrt. So beschließen seine Eltern Javier mit einem Schlepper illegal in die USA zu holen.

Javier schildert sehr detailliert seine 4500 km lange Odyssee. Wir lesen vor allem von Fahrten per Bus, Boot und in Autos. Javiers Gedanken und Gefühle sind gut nachfühlbar und ich habe mit dem Neunjährigen mitgelitten.

Es war gut spürbar, wie mühsam das Warten ist, den Schleusern zu vertrauen, keine Privatsphäre zu haben, wie verzweifelt die Menschen sind, wenn es zu Verzögerungen, Rückschlägen und Verrat kommt.

Wie anstrengend, beängstigend und herausfordernd es für die Menschen sein kann und wie ausgeliefert man sich fühlen muss.

Der Bericht lässt sich durch den leichten Schreibstil gut lesen. Das einzige, was den Lesefluss stört, sind die viele spanischen Begrifflichkeiten, die im Text vorkommen. Diese müssen immer wieder im Glossar am Ende des Buches nachgeschlagen werden.

Ein beeindruckender Bericht, der mich emotional sehr gefordert hat. Eine klare Leseempfehlung.

Vor allem für das Ebook, dort entfällt das Nachschlagen, da die spanischen Wörter und Sätze direkt übersetzt werden.

 

Solito von Javier Zamora, KiWi Verlag, 496 Seiten

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