von Elsa Koester
Mein Leseeindruck:
Im Juli haben wir im digitalen Buchclub @frauenerlesendiewelt die Region Nordafrika ausgelost und haben uns entscheiden, Couscous mit Zimt aus Tunesien zu lesen. Ich hatte den Roman vorher noch nie gesehen und war sehr gespannt. Das Debüt von Elsa Koester erschien bereits 2020.
In dem einfühlsamen Familienroman wird die Geschichte dreier starker Frauen erzählt. Es geht in der Erzählung um Heimatverlust, Identitätssuche und transgenerative Traumata.
Großmutter Lucile, Mutter Marie und Tochter Lisa erzählen in den Kapiteln abwechselnd die Familiengeschichte.
Die Französin Lucille lebt mit ihren Töchtern Marie und Solange in Tunesien und kehrt später nach der Zwangsumsiedlung nach Paris zurück.
Nicht nur die Zeiten und Erzählperspektiven wechseln, sondern die Lesenden pendeln in der Geschichte auch zwischen Tunis, Paris und Berlin.
Der Roman beginnt mit Lisa, die nach Paris reist, um die Wohnung der Großmutter Lucile auszuräumen und zu verkaufen. Die Großmutter war erst kürzlich verstorben. Dabei muss sie den Tod ihrer Mutter noch verarbeiten, die vor ein paar Wochen verstorben ist.
Danach wechselt die Perspektive und Zeit immer wieder hin und her. Ich konnte der Geschichte sehr gut folgen. Die drei Frauen aus den unterschiedlichen Generationen erinnern sich sehr unterschiedlich an gemeinsame Erlebnisse und Ereignisse.
Der Roman ließ sich fleißig lesen. Leichte und detailreiche Schilderungen von Gerichten, Landschaften und Erinnerungen werden immer wieder mit erschreckenden und schweren Themen geschickt von der Autorin kombiniert.
Auch wenn das Buch wenig in Tunesien gespielt hat. Die Kolonialgeschichte eher aus Sicht der französischen Tunesierinnen erzählt, die nach der Unabhängigkeit von Tunesien nach Frankreich zurückkehren mussten und so heimatlos geworden sind, hat mir das Buch gut gefallen. Eine Leseempfehlung auch aus der Leserunde!
Couscous mit Zimt von Elsa Koester, Frankfurter Verlagsanstalt, 448 Seiten
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