von Jina Khayyer
Mein Leseeindruck:
Schockiert liest die Protagonistin vom Tod der Iranierin Jina Mahsa Amini 2022 und beobachtet die landesweiten Proteste im Iran, die der Tod der jungen Frau ausgelöst haben. Sie selbst befindet sich in Paris, ihre Schwester und Nichte leben im Iran und schließen sich den Protesten an. Jina ist besorgt um ihre Verwandten, die an den illegalen Demonstrationen für die Frauenrechte teilnehmen.
Die Ich-Erzählerin erinnert sich an ihren Besuch im Jahr 2000 im Iran und die Eindrücke während ihrer Rundreise durch das Land. Als Leserin habe ich diese Reise begleitet und viele Eindrücke über das Land sind mir im Gedächtnis geblieben. Jina Khayyer schreibt in bildgewaltigen und eindrücklicher Sprache. In ihrem autofiktionalem Debütroman Im Herzen der Katze erzählt Jina Khayyer poetisch, zart und schonungslos.
Die Atmosphäre schwankt zwischen farbenfrohen, intensiven und nostalgischen Erinnerungen an die Heimat und tiefem Schmerz über Unrecht und den brutalen politischen Umwälzungen in ihrem Heimatland. Der Text erzählt ehrlich und direkt von den brutalen politischen Geschehnissen im Iran.
Ein gefühlvoller und erschütternder Roman über Identität, Zugehörigkeit und dem Wunsch nach Selbstbestimmung.
Am Ende habe ich hoffnungsvoll gestimmt das Buch zugeschlagen wegen der Poesie und des Mutes, mit dem Jina Khayyer all das erzählt.
Ein Aufruf an die Menschlichkeit, Empathie, den familiärer Zusammenhalt und gegen das Vergessen.
Das Buch kann man kostenlos in der ARD-Audiothek hören.
Eine Leseempfehlung!
Im Herzen der Katze von Jina Khayyer, Suhrkamp Verlag, 253 Seiten
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