von Regina Denk
Die Schwarzgeherin
Mein Leseeindruck:
Auf dem Klappentext des Romans von Regina Deck steht: Eine Frau nimmt sich die Freiheit, die ihr zusteht. Dieses Statement hat sofort meine Neugier auf das Buch geweckt.
Theres lebt in einem Alpental in Tirol, Ende des 19. Jahrhunderts, in einer geschlossenen Dorfgemeinschaft. Das gottesfürchtige und entbehrungsreiche Leben der Alpenbauern, deren Sorgen sich um den Fortbestand der Erbhöfe dreht, widerstrebt Thereses Wunsch nach Freiheit und Unabhängigkeit. Als einzige Tochter eines wohlhabenden Bauern, ist sie ihrem Sandkastenfreund schon seit der Kindheit versprochen.
Ein Fremder tauscht in ihrem Dorf auf, Theres verliebt sich und ihre Hoffnung auf ein freies Leben außerhalb der Dorfgemeinschaft entflammt. Der Geliebte verschwindet aber.
Trotzdem entscheidet sie sich schwanger für die Selbstbestimmung mit all seinen Konsequenzen und lebt in einer einsamen Hütte in den Bergen außerhalb des Dorfes als Schwarzgeherin und Heilerin.
Die Geschichte ist düster, rau und schmerzvoll. Sie hat mich in ihren Bann gezogen und ich habe mit Theres gelitten. Die Autorin erzählt abwechselnd die Geschichte von Mutter und Tochter. Diese wechselnden Perspektiven erzeugen noch mehr Spannung. Durch Theres Entscheidung für die Freiheit, werden so nochmal deutlich die Konsequenzen für ihre Tochter aufgezeigt. Erzählerisch ist das sehr gut gelöst.
Der Schreibstil passt ebenfalls sehr gut zur Geschichte und das Buch wurde so für mich zum richtigen Pageturner.
Ein beeindruckender historischer Roman, der meiner Meinung nach sehr authentisch das Leben einer Frau in Tirol, Ende des 19. Jhs vermittelt. Eine Leseempfehlung für einen außergewöhnlichen Roman mit beeindruckender Atmosphäre und Protagonistinnen!
"Sie knien nieder vor Gott, dem Herrn und seinem Sohn, der auferstanden war, und vor allen Männern, die ihnen sagten, was zu tun sei, was richtig und was falsch war."
Die Schwarzgeherin, Regina Denk, Droemer HC, 416 Seiten
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