von Paul Ruban
Mein Leseeindruck:
Das Cover des Romans hat mich fasziniert und angesprochen und daraufhin habe mir den Klappentext angesehen.
Ein toter Wal am Strand eines Luxusresorts, die Ehe in der Krise - ein verrückt-komischer Roman über das Verwesen. Das hat mich angesprochen.
Judith, Hugo und ihre Tochter Ava machen Urlaub in einer mexikanischen Hotelanlage. Nach Ehetherapie und jahrelangen Streitereien scheint der gemeinsame Urlaub im Süden für Judith und Hugo die letzte Möglichkeit die bröckelnde Ehe noch zu retten.
Während Judith die Ehe schon aufgegeben hat und Hugo sich bemüht die Ehe neu zu beleben, zieht sich Tochter Ava immer mehr zurück und zeichnet aussagekräftige Situationen auf ihr Tablet. Das scheinbare Idyll wird schon am ersten Urlaubstag zerstört. Ein toter Blauwal strandet und überall ist der Geruch der Verwesung deutlich wahrnehmbar.
Die Geschichte der Familie wird abwechselnd aus der Perspektive der verschiedenen Familienmitglieder erzählt. Daneben gibt es noch weitere Charaktere aus deren Perspektive, wir lesen: Eine Stewardess plagt sich mit Geistererscheinungen am Pool herum und ein langjähriger Hotelangestellter versucht den Verwesungsgeruch zu bekämpfen.
Im rasanten Erzähltempo schafft der Autor viele groteske Momente voller schrägem Humor, auch wenn mich die Metaphorik und der Surrealismus weniger überzeugt hat. Er schafft damit, eine absurde Überzeichnung des Scheiterns einer Beziehung.
Ein bittersüßer, kurzweiliger und unterhaltsamer Roman trotz fehlender Tiefe und Überdrehung.
Vielen lieben Dank an @netgalley und @aufbauverlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
Der Duft des Wals von Paul Ruban, übersetzt von Jennifer Dummer, Aufbau Verlag, 223 Seiten
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